Die Geschichte und Historie einer mittelalterlichen Gruppe
Vorgeschichte
Die Handballabteilung des TV Bretten nahm bereits mehrere Jahre am Peter und Paul Fest teil, zunächst im Hundleskeller unter der Firma Radio Freytag, danach im "Schickschen" Hof am Gaisberg, dies allerdings alles ohne Gewänder.
Da dies nicht mehr befriedigte kam es zu Überlegungen, wie eine weitergehende Beteiligung der Handballabteilung am Fest aussehen könnte. Die Vereinigung Alt Brettheim bot daraufhin der Handballabteilung im Mai 1987 an, ab dem nächsten Jahre am Brettener Peter und Paul Fest "als Bürgerwache 1504" oder unter einem ähnlichen Namen" teilzunehmen. Näheres hierzu ist in einer Aktennotiz der Handballabteilung vom 08.05.1987 festgehalten.
Gründung der Stadtwache
Am 26.03.1988 fand dann die eigentliche Gründungssitzung der Stadtwache statt. Anwesend waren 13 Stadtwächter und 8 Stadtwächterinnen, sowie für die Vereinigung Alt Brettheim Peter Beyle. Im Protokoll vom 26.03.1988 wurde die "Historie" der Stadtwache festgehalten, sowie die "Offiziellen Auftritte und Organisatorischen Aufgaben" der Stadtwache beim Peter und Paul Fest 1988.
Über die Aktivitäten der Stadtwache im Jahre 1988 bzw. bei der ersten Teilnahme am Peter und Paul Fest gibt ein Protokoll aus dem Jahre 1988 Auskunft.
Gewand und Farben
In Anlehnung an die Ausführungen Georg Schwarzerdts erhielten die Stadtwachengewänder die Farben "blau" und "rot". Der Entwurf stammt von der "Nähstube" Alt Brettheim.
Quartier
Quartier bezog die Stadtwache im Hof unterhalb der Stiftskirche, der ihr von der Diakonie zur Verfügung gestellt wurde. Mittlerweile befindet sich das Quartier zwischen dem ehemaligen Areal der Diakonie und der städtischen Bücherei.
Mitglieder/Organisation
Bestand die Stadtwache im Jahre 1988 aus 28 Mitgliedern (18 Männer und 13 Frauen), so konnte diese Zahl bereits im Jahre 1990 um 30 Mitglieder erhöht werden. Das "Kommando" über die Stadtwache hatten zu dieser Zeit die Hauptmänner Jörg von Rosenberg (Bernd Höckel) und Edler von Gerstenacker (Karl-Heinz Klemm), das Fußvolk war entsprechend in zwei Züge aufgeteilt. Die organisatorische Leitung lag in den Händen von Uwe Fischer und Hubert Müller.
Vereinsgründung
Am 05.06.1991 wurde dann durch die Mitglieder ein entsprechender gemeinnütziger Verein unter dem Namen "Stadtwache Bretten e. V. " gegründet und Siegfried Hauf zum ersten Vorsitzenden, Berthold Boch und Malte Zürn zum 2. und 3. Vorsitzenden und Thomas Klein zum Kassenwart gewählt. Die Eintragung in das Vereinsregister erfolgte am 06.09.1991 unter VR 251.
Die heutige Vorstandschaft setzt sich aus Timo Heiler, Klaus Kögel und
Kassenwart Vanessa Junker zusammen. Im erweiterten Vorstand sind Gregor
Junker (Organisation Bau / Lager) und Marius Lingenfelser (Organisation
Truppe / Waffenträger). Als Hauptmänner fungieren Jan Elskamp (Jörg von
Rosenberg) und Marius Lingenfelser (Zeisolf von Adelshofen).
Philipp Melanchthon
Vor 525 Jahren wurde Martin Luthers geistlicher Mitstreiter Philipp Melanchthon (eigentlich Philipp Schwartzerdt; * 16. Februar 1497 in Bretten; † 19. April 1560 in Wittenberg) geboren. Er war kein Theologe, aber ein lieber und hochgelehrter Freund des Reformators in Wittenberg. Philipp Melanchthon war neben Martin Luther der wichtigste kirchenpolitische Akteur und theologische Autor der Wittenberger Reformation.
Von Johannes Reuchlin empfohlen, erhielt der junge Tübinger Humanist 1518 den Lehrstuhl für Altgriechisch an der Universität Wittenberg. Er stellte sich dort mit einem Programm zur Universitätsreform vor. Als einer der damals besten Kenner des Griechischen sah er im Studium der drei alten Sprachen einen Weg der Persönlichkeitsbildung. In den 1520er Jahren konnte er als Rektor in Wittenberg sowie als Schulgründer seine Reformpläne verwirklichen. Die Regeln der Rhetorik machte er für das Verständnis antiker Texte fruchtbar, und die Fähigkeit, ein Thema im Zusammenhang und in ansprechender Form darzustellen, wurde von den Wittenberger Studenten anstelle der traditionellen scholastischen Disputationen eingeübt.
Melanchthon begleitete Luther 1519 zur Leipziger Disputation und profilierte sich danach als dessen Parteigänger. Mit den Loci communes legte er 1521 eine evangelische Dogmatik vor. Da Luther als Geächteter in seinen Reisemöglichkeiten eingeschränkt war, vertrat Melanchthon die Wittenberger Positionen bei Reichstagen und Religionsgesprächen. Mit der Confessio Augustana und der zugehörigen Apologie verfasste er 1530/31 zwei bis heute maßgebliche Bekenntnisschriften der evangelisch-lutherischen Kirche. Nach der Niederlage der Protestanten im Schmalkaldischen Krieg (1547) suchte Melanchthon Kompromisslösungen, was ihn in Gegensatz zu Matthias Flacius und seinem Kreis brachte. Der Adiaphoristische Streit war auch ein Streit um Melanchthons persönliche Integrität, in dem sich das konfessionelle Luthertum letztlich gegen ihn entschied.
Obwohl Melanchthon seit 1560 als Praeceptor Germaniae („Lehrer Deutschlands“) bezeichnet wurde, gingen von seinem Werk auch europaweite Wirkungen aus: Melanchthonschüler prägten die lutherischen Kirchen in Skandinavien und Südosteuropa. Melanchthon stand in extensivem brieflichem Austausch mit anderen Reformatoren, darunter Johannes Calvin in Genf und Heinrich Bullinger in Zürich. Melanchthons Einfluss auf die Reformierte Kirche geht vor allem über den Heidelberger Katechismus, dessen Hauptverfasser, Zacharias Ursinus, sein Schüler war.
Melanchthon starb am 19. April 1560. Begraben wurde er in der Wittenberger Schlosskirche, neben Martin Luther. Im Jahr 2022 wird an ihn erinnert.
(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_Melanchthon , Abruf am 20.02.2022 )